Es könnte doch so einfach sein. Ich gestalte ein Bild am PC und drucke es anschließend aus. Doch genau beim Übergang zwischen Bildschirm und physischem Druckbild spielen zwei verschiedene Farbräume eine Rolle. Sie verbergen sich in den Kürzeln CMYK und RGB. In diesem Beitrag verraten wir Dir, was es mit diesen Farbräumen auf sich hat und worauf Du beim Gestalten achten solltest. Wenn Du beim Gestalten RGB und CMYK nicht beachtest, kannst Du beim späteren Druck von unerwarteten und ungewollten Farbabweichungen überrascht werden.
Farbe ist nicht gleich Farbe
Unabhängig von den verwendeten Farbräumen sind Farben eine sehr vielfältige Angelegenheit. Diese Tatsache wirst Du schon allein dann feststellen, wenn Du dir im wahrsten Sinne vor Augen hältst, wie viele Gelb- oder Blautöne es gibt. Sicherlich kennst Du auch verschiedene Bezeichnungen für Farbtöne wie Zitronengelb, Sonnengelb, Himmelblau, Königsblau etc. Einen kleinen Einblick erhältst Du, wenn Du Dir eine Farbtabelle wie hier anschaust.Doch letztlich wirken Farben auf den Betrachter immer anders. Verantwortlich dafür sind Bildschirmeinstellungen, Papierarten, Untergründe oder Beleuchtungsverhältnisse. Du siehst, das Thema „Farbraum“ hängt von vielen verschiedenen Aspekten ab. Beschränken wir uns doch jetzt erst einmal auf die beiden gängigen Farbräume RGB und CMYK.
RGB – der Farbraum von Bildschirmen und digitalen Bildern
Das Kürzel RGB steht für die Grundfarben Rot, Grün und Blau. Wenn Du im Schulunterricht bereits erste Erfahrungen mit dem Tuschkasten gesammelt hast, wirst Du wissen, dass diese Farben auch als „Grundfarben“ bezeichnet werden. Durch die Mischung von Rot, Grün und Blau sind mehr als 16 Millionen Farbkombinationen möglich. Und genau diese Arbeit verrichtet ein Monitor, wenn er Grafiken anzeigt.
Der RGB-Farbraum ist somit wichtig für die Anzeige von Farben auf Bildschirmen. Für die jeweils gewünschte Farbe werden Anteile von Rot, Grün und Blau in einem bestimmten Verhältnis addiert. Die komplette Addition der Lichtfarben ergibt zum Beispiel Weiß. Um das Mischverhältnis der Farben genau anzugeben, werden die einzelnen Farb- bzw. Lichtanteile auf Zahlen von 0 bis 255 verteilt. Je höher diese Anteile sind, desto heller wird die jeweilige Farbe.
Weiß hat somit die RGB-Kombination von 255, 255, 255. Schwarz hingegen die Kombination 0,0,0. Um Software oder Websites die korrekten Farben anzeigen zu lassen, werden die RGB-Farbcodes in der Regel in Hexadezimalcodes (von 0 bis f) umgewandelt.
CMYK – der Farbraum für den Druck
Was ist CMYK? Diese Buchstaben stehen für folgende Begriffe C=Cyan, M=Magenta, Y=Yellow und K=Key Colour, welche für Schwarz steht. Man könnte behaupten, dass die Mischung von CMYK-Farben gegenteilig zum RGB-Farbraum erfolgt. Die Farben werden nämlich im Gegensatz zu RGB dunkler, wenn sie gemischt werden. Man spricht deshalb auch von einem „substraktiven Farbmodell“. Im Gegensatz zum RGB-Verfahren, werden die Farben im CMYK-Farbraum beim Druck nacheinander aufgetragen. Dadurch entsteht die gewünschte Farbmischung.
Du kannst die Entstehung von CMYK-Farbnuancen selbst einmal mit Wasserfarben testen. Je mehr Farben im Tuschkasten gemischt werden, desto dunkler die Farben. Das einzige, was sich nicht mischen lässt, ist Weiß. Weiß gehört zu den Sonderfarben im CMYK-Farbraum und lässt Aussparungen später in Weiß erscheinen – tatsächlich werden diese Stellen nur nicht bedruckt. Schwarz gibt es im Druckbereich gesondert dazu, da diese Farbe sich mit CMYK nicht mischen lässt. Auch wenn alle Farben in der höchsten Intensität beigefügt werden, entsteht lediglich ein sehr dunkles Braun, aber kein Schwarz.
Der CMYK-Farbraum findet vor allem beim Druck Anwendung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um großen Offsetdruck von Druckereien handelt oder um einen Ausdruck bei Dir zuhause am Tintenstrahldrucker. Dort kannst Du direkt erkennen, wie CMYK-Drucke entstehen. Im Drucker gibt es nämlich je eine Patrone in Blau (Cyan), Rot (Magenta), Gelb (Yellow) und Schwarz (Key Colour).
Die Angabe von CMYK-Farbtönen erfolgt in Prozenten. Durch diese Kombinationen können theoretisch bis zu vier Milliarden Farben gemischt werden. Tatsächlich gedruckt werden können deutlich weniger und es gibt deutlich weniger darstellbare Farben als im RGB-Farbraum. Zum einen wäre ein solcher Druck technisch sehr aufwändig und zum anderen würde das menschliche Auge die Unterschiede kaum feststellen können.
Beispiel: Die Farbe Weiß wäre zum Beispiel in CMYK eine „0, 0, 0, 0“, weil für Weiß keine Farbe aufgetragen wird. Schwarz hingegen wäre eine „0, 0, 0, 100“, da die Key Colour zu 100 Prozent verwendet wird.
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Warum sind CMYK und RGB für das Design wichtig?
Wenn Designer mit Farben arbeiten, müssen sie immer wissen, wofür das Produkt später verwendet wird. Denn wenn eine digital erstellte Grafik gedruckt werden soll, muss sie vom RGB-Farbraum in den CMYK-Farbraum umgewandelt werden. Da es jedoch eine deutlich größere Zahl an RGB-Farben gibt als mögliche CMYK-Farben, können digitale Entwürfe selten 1:1 farbecht gedruckt werden. Um Probleme bei der Umwandlung zu vermeiden, sollten die Druckdaten gleich im CMYK-Farbraum angelegt werden. Um am Bildschirm eine mögliche Voransicht vom Druckergebnis zu erhalten, kann ein sogenannter „Farbproof“ im Layoutprogramm, wie zum Beispiel Photoshop eingestellt werden. Wer seine RGB-Daten im Vorfeld für CMYK-Druck umwandeln möchte, findet hier eine entsprechende Tabelle.
Um das Problem der Darstellung von Farbdateien beim Druck zu verringern, gibt es die Möglichkeit, Sonderfarben zu verwenden. Bewährt haben sich dabei Pantone- oder HKS-Farben. Sie werden häufig für das Logo-Design genutzt und ermöglichen bei jedem Druck das exakt gleiche Farbergebnis. Diese Sonderfarben lassen sich ebenfalls in CMYK-Codes oder Hexadezimalcodes umwandeln.
Fazit
Farbe ist nicht gleich Farbe. Das gilt für Unterschiede bei Bildschirmfarben und Druckfarben umso mehr. Wenn Du das nächste Mal einen Designer mit dem Entwurf eines Logos oder eines Corporate Design beauftragen willst und Du schon eine Farbidee hast, solltest Du immer auch prüfen, wie diese Farben gedruckt aussehen können. Zugleich sollte Dir Dein Designer auch einen Hinweis geben, wenn es bei der gewünschten Farbgebung Konflikte zwischen Druck und digitaler Anzeige geben sollte.
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