Wiedererkennung, Vertrauen und Einzigartigkeit – ein Styleguide sorgt dafür, dass Dein Unternehmen all diese Eigenschaften nach außen trägt. Wir verraten Dir in diesem Artikel, wie Du ein Styleguide erstellen kannst und zeigen Dir anschließend einige erstklassige Beispiele.
Was ist ein Styleguide?
Ein Styleguide ist im Grunde ein Handbuch, das Standards und Regeln, für das Erscheinungsbild eines Unternehmens festlegt. Es beinhaltet die Vision, Mission und Werte sowie alle gestalterischen Elemente wie Z.B. das Firmenlogo, kurz gesagt: die Corporate Identity. Dadurch wird ein einheitliches Bild vom Unternehmen auf verschiedenen Kanälen gewährleistet. Der Styleguide ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Branding-Strategie.
Wieso ist ein Styleguide wichtig?
Ob mit Kunden, Lieferanten, Business-Partnern oder Behörden – ein Unternehmen kommuniziert mit den unterschiedlichsten Personen. Einheitlichkeit sowie Verlässlichkeit schaffen dabei Vertrauen und eine starke Identität. Ein Styleguide sorgt dafür, dass dieses konsistente Bild stetig nach außen getragen wird.
Egal, ob Du einen Flyer verteilst, E-Mails versendest oder in den sozialen Netzwerken aktiv bist – mit einem Styleguide wissen alle Beteiligten im Unternehmen ganz genau, wie das Ergebnis auszusehen hat.
Diese Vorteile bietet Dir ein Styleguide:
- Du entwickelst eine starke Markenidentität
- Du hebst Dich von Deiner Konkurrenz ab
- Dein Unternehmen macht einen professionellen Eindruck
- Du verbesserst die externe und interne Markenidentifikation
Styleguide vs. Corporate Design – Was ist der Unterschied?
Diese Bezeichnungen werden oft miteinander verwechselt oder synonym verwendet, ganz einfach deshalb, weil vielen die exakte Bedeutung nicht wirklich klar ist. Worin liegt also der Unterschied? Hier einmal genauer erklärt:
Das Corporate-Design (oder auch CD) ist das optische Erscheinungsbild einer Firma. Es geht hier allein um die visuellen Elemente wie Logo, Farben, Schriften und weitere Teile der Geschäftsausstattung, wie zum Beispiel Briefpapier und Visitenkarte.
Die Corporate Identity (oder auch CI) befasst sich, wie der Name schon sagt, mit der Identität der Firma. Nicht nur mit einem Teil, nämlich dem Design, sondern mit allem was die Firma ausmacht. Die Corporate Identity befasst sich daher unter anderem mit den Abteilungen, Mitarbeitern, Kernaussagen, dem Produkt oder der angebotenen Dienstleistung.
Der Styleguide dient quasi als Basis für beides und geht noch einen Schritt weiter. Er definiert die visuellen Elemente und legt auch die inhaltlichen Aspekte fest. Während im Corporate-Design die Schriftart festgelegt wird, kann im Styleguide genauer definiert werden, wieso diese Schrift ausgewählt wurde, wie sie zum Einsatz kommt und in welchem Ton mit den Kunden kommuniziert werden soll.
Auch die Verpackung des Produkts bekommt hier seine Richtlinien erläutert. Was soll wie und wo auf der Verpackung platziert werden und welches Bildmaterial darf hierbei zum Einsatz kommen. Dies alles wird im Styleguide festgehalten. So wird unter anderem dafür gesorgt, dass der Kunde zum Beispiel in jeder Filiale eines bestimmten Unternehmens die gleiche Erlebniswelt und den gleichen Service erlebt.
Was gehört alles in einen Styleguide?
Deine Marke ist wie eine Person zu betrachten, die Werte, Wünsche, Ziele, einen bestimmten Style und ganz oft auch Vorbilder hat. In der Markengeschichte wird diese Persönlichkeit vorgestellt und beschrieben, welche ihre Mission ist, was sie erreichen möchte und wer ihre Zielgruppe ist. Bei der Beschreibung der Zielgruppe sollte man sich auch damit auseinandersetzen, wieso diese Deine Marke überhaupt benötigt und welchen Mehrwert sie dadurch hat.
Hast Du Dich ausführlich mit der Mission, der Zielgruppe, den Kernwerten und der Vision befasst, dann wirst Du ein sehr genaues Bild von Deiner Marke bekommen. So wird es Dir auch leichter fallen, Konzepte zu entwickeln, die zu Deiner Marke passen.
Das Logo
Vielleicht hast Du genaue Vorstellungen davon, wie Dein Logo-Design eingesetzt werden soll. Falls nicht, ist es gut sich an dieser Stelle darüber Gedanken zu machen. Gehe einfach einmal davon aus, dass jemand Dein Logo während einer Werbeaktion auf einem Plakat platzieren möchte. Nun hat dieser Mensch aber rein gar keinen Sinn für Ästhetik oder Respekt vor Grafikdesign. Möglicherweise findet er nichts falsch daran, Dein rotes Logo auf einen pinken Hintergrund zu setzen und es noch etwas zusammen zu quetschen, damit es überhaupt dort hin passt. Mit ein paar wenigen Handgriffen wird nun Dein teuer bezahltes und gut ausgetüfteltes Logo-Design verschandelt und wirkt dadurch vollkommen unprofessionell.
Damit so etwas nicht passiert, müssen hier ein paar Regeln für die Nutzung Deines Logo-Designs etabliert werden, die Du in Deinem Styleguide festhältst. Dabei kannst Du zum Beispiel bestimmen, welche Proportionen das Logo haben soll, welche die kleinstmögliche Darstellung sein darf, wie die Hintergrundfarbe aussehen sollte oder welche Menge Weißraum um das Logo herum bestehen muss, damit es entsprechend zur Geltung kommt und nicht mit anderen Elementen kollidiert.
Damit hast Du diese Regeln nicht nur für Dich und Deine potenziellen Partner festgehalten, sondern auch für Deine zukünftigen Mitarbeiter im Marketing, die den Partnern die korrekte Version Deines Logos unter Berücksichtigung der Gestaltungsrichtlinien zur Verfügung stellen.
Die Farbpalette
Farben spielen eine besondere Rolle in Deinem Firmendesign, da bestimmte Farben mit bestimmten Emotionen verbunden werden. Gelb beispielsweise ist eine sehr fröhliche Farbe, die mit Wärme und Positivität assoziiert wird. Eine Death Metal Band würde daher kaum diese Farbe im Logo wählen. Die Zielgruppe könnte sich allein durch die Wahl der falschen Farbe vor den Kopf gestoßen fühlen und sich lieber an die Konkurrenz wenden, die keine widersprüchlichen Aussagen im Design versteckt. Die Farben müssen also nicht nur die Firma widerspiegeln, sondern auch die Zielgruppe. Es ist also wichtig, Farben zu wählen, die passen. Ein Blick in die Farbenpsychologie kann dabei sehr gut weiterhelfen.
Dabei sollten nicht mehr als höchstens 4 verschiedene Farbtöne gewählt werden, damit das Design nicht überladen wirkt: einen neutralen Farbton, eine Signalfarbe, eine Kontrastfarbe für Texte und einen hellen Farbton für Hintergründe.
Der Styleguide ist auch dazu da diese Farben exakt zu definieren. Die genauen Werte für den RGB-Farbraum und die Hexadezimalwerte sind wichtig für die korrekte Nutzung am Bildschirm. Für den Print sollten die CMYK-Werte aufgelistet werden und falls vorhanden auch die korrekte Bezeichnung der Pantonefarben.
Die Typografie
Die Auswahl der passenden Schrift bzw. Schriften ist ein wichtiger Teil einer Marke. Im Optimalfall wird sie auf allen Kanälen, ob online oder offline eingesetzt und sorgt so ebenfalls für einen Wiedererkennungswert. Natürlich muss auch die Schrift zur Marke und Zielgruppe passen und die Wahl muss sorgfältig getroffen werden, denn jede Schrift hat ihren eigenen Charakter. Darüber hinaus muss sie in den verschiedenen Medien einsetzbar und beim Lesen nicht anstrengend sein. Da in der Wortmarke des Logos oft eine etwas markante Schrift verwendet wird oder vielleicht sogar eine Schreibschrift, sollte diese noch um mindestens eine weitere ergänzt werden, die sich gut für Fließtexte eignet. Schriften zu wählen, die in mehreren Schnitten zur Verfügung stehen, sind dabei eine gute Wahl. So können Headlines in fett, normaler Text in regular und Bildunterschriften in kursiv eingesetzt werden. Der Einsatz von zu vielen unterschiedlichen Schriftarten kann durcheinander wirken und anstrengend für den Leser werden. Mehr als drei Schriftarten sollten daher besser nicht gewählt werden.
Der Styleguide legt auch fest, wie der Text zum Einsatz kommt. Ist es eine Charakteristik der Marke, alles rechtsbündig und mit großem Zeilenabstand zu schreiben, dann muss dieses typografische Element auch so im Marken-Styleguide erwähnt werden.
Das Bildmaterial
Grafiken und Illustrationen haben einen großen emotionalen Einfluss. Es heißt ja nicht umsonst: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. So sollte die Bilderwelt, die mit Deiner Marke assoziiert wird, genauer in Deinem Styleguide Erwähnung finden. Welcher Stil wird hier bevorzugt, welche Farbgebung und welche Motive? Ein Moodboard kann dabei helfen die gewünschte Stimmung einzufangen, die Deine Kunden bei Deiner Marke entwickeln sollen. Genauso hilfreich kann es sein, Gegenbeispiele aufzuzeigen, die im Zusammenhang mit Deiner Marke keine Verwendung finden sollen.
Die Stimme
Deine Marke hat nicht nur ein Erscheinungsbild, sondern auch eine Stimme. Die Art und Weise, wie Du mit Deiner Zielgruppe kommunizierst hat einen charakteristischen Ton und spricht auch nur bestimmte Menschen an. Sicher wirst Du mir zustimmen, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen „Weil ich es mir wert bin“ und „Ich bin doch nicht blöd“ gibt. Die Zielgruppe von Media Markt setzt auf Umgangssprache und kommuniziert sehr salopp, wogegen L’Oréal niemals das Wort blöd in irgendeinem Zusammenhang verwenden würde, da sie damit die Kunden vergraulen würden, die sie ja unbedingt gewinnen möchten. Damit Dir so etwas nicht passiert, solltest Du Dir bewusst sein mit wem Du eigentlich redest und sicherstellen, eine Tonalität zu wählen, die am besten zu dieser Zielgruppe passt. Dazu musst Du Dir auch Gedanken machen, ob Deine Zielgruppe geduzt oder lieber gesiezt werden möchte, welche Worte Du verwendest und welche auf keinen Fall.
Weitere markenspezifische Elemente
Eine Verkaufs-Plattform im Internet, muss sich mit digitalen Maßnahmen auseinandersetzen, mit denen sich ein Nudelhersteller in diesem Umfang eher nicht befassen muss. Fungiert Deine Firma also hauptsächlich online, so muss dieser Bereich in Deinem Styleguide auch berücksichtigt werden und auf die Website und digitale Kanäle eingehen. Bei einer Marke, die primär materielle Produkte herstellt, ist es dann wiederum wichtig auf die Richtlinien der Verpackung einzugehen. Während Styleguides anderer erfolgreicher Firmen als Inspiration dienen können, ist es doch wichtig zu wissen, dass sich eine Firma von der nächsten unterscheidet. Entsprechend unterscheiden sich auch deren Styleguides. Es gibt also keine 0815-Lösung und dementsprechend wird der eine Styleguide Komponenten beinhalten, die der andere nicht hat.
Styleguide erstellen mit designenlassen.de
Dir ist nun bewusst wie wichtig es ist, einen Styleguide für Deine Marke zu entwickeln? Hier auf designenlassen.de hast Du die Möglichkeit, Deinen Brand Styleguide direkt in Auftrag zu geben. Über ein 1-zu-1-Projekt mit einem Designer Deiner Wahl, kannst Du diesen nächsten wichtigen Schritt in professionelle Hände geben. Erstelle ein Briefing, das Dein Unternehmen, Deine Vision und Zielgruppe bestens beschreibt, so dass der Designer Deine Marke wirklich kennenlernt und Dir hierzu einen passenden Styleguide zusammenstellen kann, welcher alle wichtigen Infos zu Deinem Branding enthält. Hier ein paar Beispiele aus dem Styleguide der Dich erwartet:
13 Marken-Styleguides Beispiele
Fazit: Styleguide erstellen leicht gemacht
Gerade in der Entstehungsphase Deines Start-ups, wenn sich noch viel verändert, ist es besonders wichtig, sich mit der Markenidentität auseinanderzusetzen und ein konstantes und einheitliches Erscheinungsbild zu gestalten, an dem sich alle neuen Mitarbeiter orientieren und zu dem Deine Kunden Vertrauen aufbauen können. Eine klare Ausarbeitung der Guidelines und Analyse der Marke, des Marktes und der Zielgruppe hilft Dir im Sinne Deines Unternehmens zu handeln und somit auf Erfolg zu setzen.
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