Ursprünglich sollte der Beitrag „10 Don’ts bei der Namensfindung“ lauten. Wir dachten uns aber, dass negative Formulierungen sich weniger als Tipps eignen, deshalb haben wir das Ganze schlichtweg positiv formuliert. Hier kommen also unsere 10 Do’s, die Dir bei der Namensfindung für Dein Unternehmen helfen.
1. Finde den Grund
Wozu braucht Deine Firma einen Namen? Weshalb willst Du Dein Startup mit einem Namen versehen? Gibt es einen guten Grund, warum Dein Handwerkerbetrieb zukünftig nicht mehr namenlos sein soll? Nichts geschieht ohne Grund auf dieser Welt. Wenn Du den Satz „Mein Unternehmen braucht einen Namen, weil…“ sinnvoll beenden kannst, darfst Du weiterlesen.
Ein Grund ist wichtig, denn schließlich soll Deine Firma möglichst lange mit ihrem neuen Namen leben. Von Deiner Namensgebung hängen darüber hinaus viele weitere Schritte ab, wie die Gestaltung von Geschäftsbriefen, Logos, Websites, Autobeklebungen oder Werbung.
2. Bestehende Namensrechte prüfen
Manchmal kommen Eingebungen für Firmennamen plötzlich. Du verliebst Dich augenblicklich in die Idee, Deine Firma so zu benennen. Doch bei aller Euphorie: Bleibe erst einmal in der Realität und prüfe, ob Dein genialer Name nicht schon vergeben ist. So hättest Du zum Beispiel keine Chance, Dein Unternehmen „Alphabet“ zu nennen. Es sei denn, Dein Firmenname lautete vorher Google…
Hier geht es direkt zur Suche beim Amt der Europäischen Union für Geistiges Eigentum. Gib Deinen Namenswunsch in die Suchleiste ein und prüfe, ob er schon für Marken vergeben wurde.
Unabhängig von der Suche beim EUIPO kannst Du ganz einfach vorgehen. Gib Deinen Namenswunsch einfach bei Google ein und schau Dir die Ergebnisse an. Du kannst ziemlich sicher sein, dass Dein Name in den Suchergebnissen auftaucht, wenn er bereits vergeben ist.
3. Einfache Schreibweise wählen
Wenn Deine Marke erfolgreich sein soll, empfiehlt sich eine einfache Schreibweise. Überlege kurz, welche Markennamen Dir spontan einfallen. Du wirst feststellen, dass es da kaum Zweifel an der Schreibweise gibt. Um ein paar Beispiel zu nennen: Zalando, Amazon, Rewe, Edeka, Apple, Adobe, Obi, Haribo, Twitter. Die Reihe ließe sich unendlich fortsetzen. Vielleicht solltest Du auf die beliebte „-ando“-Endung verzichten, die hat mittlerweile bei Internetfirmen schon einen recht langen Bart. Aber versuche Dich einfach in einer anderen Buchstabenkombination, 26 Grundbuchstaben stehen Dir im lateinischen Alphabet schon einmal zur Verfügung!
4. Prüfen, ob der Name auch international funktioniert
Wenn Du international tätig bist, solltest Du Deinen Firmennamen und ggf. auch dessen Übersetzung und seine Aussprache in anderen Sprachen testen. Was passieren kann, wenn der Name in einer anderen Sprache etwas seltsam anmuten mag, wird hier sehr schön anhand von 18 Beispielen gezeigt. Eine schöne Seite, mit der Du Deinen Namen in anderen Sprachen überprüfen kannst, findest Du hier.
5. Prüfen, ob der Name auch für ein Logo funktioniert
Es ist nicht zwingend nötig, aber teste, ob Dein Name auf ein Logo passen würde. Klar, McDonald’s wurde zum großen gelben M, Volkswagen zu VW und Adidas zu drei Streifen. Dennoch könnte es ja ganz reizvoll sein, Deine künftigen Logodesigner nicht verzweifeln zu sehen, weil Dein Firmenname mehr als 20 Zeichen hat.
6. Methoden zur Namensfindung anwenden
Nicht jeder ist ein Sprachgenie und hat sofort viele verschiedene Vorschläge für einen Firmennamen parat. Nutze deshalb Kreativtechniken oder andere Methoden zur Namensfindung. Selbstverständlich kannst Du die Namensfindung auch Profis überlassen, zum Beispiel Designern auf designenlassen.de.
7. Namensvorschläge Freunden und Bekannten zeigen
Freunde und Bekannte sind in der Regel die Menschen in unserem Umfeld, die am ehrlichsten sind. Zeige ihnen deshalb die Ergebnisse Deiner Namenssuche. Sie werden Dir umgehend ein Feedback geben können. Selbstverständlich kannst Du auch Deine Kunden befragen, Geschäftspartner interviewen oder eine allgemeine Umfrage starten. Wichtig ist, dass Du ehrliche Antworten erhältst und im besten Fall die Meinungen begründet werden. So hast Du wichtige Anhaltspunkte, für Deine weitere Namensgebung.
8. Eigene Namensrechte eintragen lassen
Hast Du den perfekten Namen für Deine Firma gefunden, Freunde befragt, geprüft, ob er schon vergeben ist, gehst Du zügig zum nächsten Schritt über: Lass die Namensrechte dafür eintragen. Hierzu wendest Du Dich an das Deutsche Patent- und Markenamt in München. Mit Deinem Antrag kannst Du gleich weltweite Markenrechte anmelden. Beachte, dass die Eintragung der Namensrechte mit Kosten von mehreren hundert Euro verbunden ist.
9. Funktioniert der Name auch als Domainname?
Das Web ist bei heutigen Firmengründungen nicht mehr wegzudenken. Ein wichtiger Aspekt bei der Namensfindung ist deshalb auch, ob Dein Name als Domainname taugt. Wie hört es sich an, wenn Dein neuer Name noch eine .de- oder .com-Endung erhält? Lässt sich der Name ohne Bindestrich in einen Domainnamen verwandeln? Gibt es Umlaute oder Apostrophe? Denke dabei zum Beispiel daran, dass Deine künftige Mailadresse auf den neuen Firmennamen lautet, ebenso Dein Facebook-Account.
10. Ausrichtung auf Zielgruppe
Bedenke beim neuen Firmennamen, welche Zielgruppe Du bedienst. Ein Physiotherapiezentrum „Sanavitalita“ wird vermutlich eher eine ältere Zielgruppe ansprechen, während der Name „Fitforlife“ für die gleiche Einrichtung, vielmehr an ein jüngeres Zielpublikum gerichtet ist. Bevor Du Dich an dieser Stelle verzettelst, denke wieder an Punkt 3 dieser Auflistung. Wenn Du alle bisher aufgelisteten Punkte berücksichtigst, bleiben noch weitere Aspekte übrig, die wesentlichen Einfluss auf den Erfolg Deiner Namensgebung haben können. Hierzu zählen:
Positive Assoziationen: Löst Dein Name positive Gefühle beim Hören aus? Löst er überhaupt Emotionen aus? Was stellen sich die Menschen darunter vor, wenn sie ihn zum ersten Mal hören? In diesem Fall können Deine Freunde und Kunden in einer kleinen Befragung weiterhelfen.
Einprägsamkeit: Trage dazu bei, dass Dein Firmenname einprägsam und unverwechselbar ist. Nenne Deine Firma zum Beispiel nicht „Apfel“ oder „Amazone“, das wäre vermutlich langweilig
Einzigartig: sollte er ja schon sein, nachdem Du geprüft hast, ob er schon vergeben ist.
Fazit
Du hast gesehen, es gibt einige Fallstricke auf dem Weg zum eigenen Firmennamen, rechtliche Hürden, geschmackliche oder einfach nur praktische Hinderungsgründe. Um sicher durch alle Klippen der Namensgebung für Deine Firma zu schippern, kommt hier der letzte Tipp: Übereile nichts, schließlich soll der Name ja die nächsten Jahrzehnte überdauern. Hat nicht ein weiser Jedi gesagt „Weile haben will gut Ding“?