Rechtliche Vorschriften, Anforderungen, Ideenfindung und Markenschutz für Ihren Firmennamen
Jedes Kind braucht einen Namen, genauso ist es bei Firmen oder auch Produkten. Möglichkeiten gibt es viele. Man kann selbst kreativ werden, sich in seinem Umfeld nach Ideen umhören, oder einen Namen über ein Tool generieren lassen. Oder aber Du lässt Deinen Firmennamen von vielen kreativen Köpfen über einen Wettbewerb online kreieren.
Egal welchen Weg Du wählst, es gibt einige grundlegende Dinge bei der Namensfindung, die Du beachten solltest, damit es später keine böse Überraschung gibt.
Rechtsform im Firmennamen
Wer selbstständig oder freiberuflich tätig ist und sich nicht ins Handelsregister eintragen muss, der hat genau genommen keine Firma. Der Name ist daher auch kein Firmenname, sondern die Geschäftsbezeichnung. Zwingend erforderlich ist hier der Eigenname. Bei freiberuflich tätigen der Nachname, bei Kleingewerbetreibenden der Vor- und Nachname. Der Eigenname kann aber noch durch eine weitere Bezeichnung ergänzt werden.
Auch bei den Personengesellschaften ist zumindest der Nachname im Firmennamen erforderlich. Bei einer OHG reicht der Nachname eines Gesellschafters, bei einer GbR müssen es Vor- und Nachname zweier Gesellschafter sein. Zusätzlich muss immer die Rechtsform mit angegeben werden.
Eingetragene Gesellschaften, wie AG, GmbH und UG, sind in der Namenswahl grundsätzlich frei, allerdings muss auch hier die Rechtsform immer hinter dem Firmennamen angegeben werden.
Rechtliche Lage bei der Namensgebung
Auch wenn man bei der Namensgebung weitgehend freie Wahl hat, gibt es einiges zu beachten. Ein Firmenname oder auch eine Geschäftsbezeichnung darf beispielsweise nicht irreführend sein. Einige Begriffe wie Institut, international oder Bio sind geschützt und deshalb nur zulässig, wenn man wirklich berechtigt ist, diese zu führen.
Der Name darf natürlich auch keine bestehenden Markenrechte verletzen. Ist ein Name bereits geschützt, so darf derselbe oder ein zum verwechseln ähnlicher Name nicht noch einmal verwendet werden. Sonst kann es teuer werden. Nicht nur, wegen einer möglichen Klage, sondern auch, weil man den eigenen Namen ändern muss.
Anforderungen an einen gelungenen Namen
Es gibt einige grundlegende Punkte, die Du bei der Namensfindung beachten solltest. Du möchtest eine Marke aufbauen, die sich in den Köpfen verankert. Der Firmenname ist hier der erste Schritt, sogar noch vor dem Firmenlogo. Dein Firmenname sollte treffend sein. Er muss zu Dir passen und widerspiegeln, was Du bzw. Dein Unternehmen dem Kunden bietest.
Der Name muss aber auch möglichst einfach sein, damit er leicht zu merken und einprägsam ist. Hierfür förderlich ist natürlich auch ein kurzer Name. Je länger der Firmenname oder die Geschäftsbezeichnung ist und umso mehr Wörter darin enthalten sind, umso schwieriger wird es, sich alles zu merken. Das schadet dem Wiedererkennungswert.
Dein Name sollte sich von anderen Firmennamen abheben, gerade von denen der Konkurrenz. Achte auch nicht nur darauf, wie der Name geschrieben aussieht. Sprich den Namen laut aus, am besten mehrmals. Lasse Dir Deinen Wunschname zudem auch von anderen vorlesen und buchstabiere Deinen Namen am Telefon. Der Name muss leicht auszusprechen sein und auch gut klingen. Wenn hier bereits beim Vorlesen Probleme auftreten, solltest Du besser weiter nach einem geeigneten Namen suchen.
Kreative Namensideen finden
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einen Firmennamen zu kreieren. Vielleicht kommst Du von ganz alleine auf einen passenden und aussagekräftigen Namen, der die bereits angesprochenen Anforderungen erfüllt. Wenn nicht, dann lass Dir doch von professionellen Textern helfen, die sich damit auskennen und bereits Erfahrung haben.
Du musst dann nur noch entscheiden, welche Art von Namen Du gerne haben möchtest. Im Folgenden kannst Du Dir einen Überblick über die üblichen Formen verschaffen.
- DER EIGENE NAME
Die einfachste Lösung ist natürlich die Verwendung des eigenen Namens. Wenn nötig mit der Ergänzung der entsprechenden Rechtsform, beispielsweise Max Mustermann GbR.
Hat man sich in der Branche oder der Region bereits einen Namen gemacht, bzw. ist bekannt, wissen die potenziellen Kunden sofort, was Du anbietest. Wenn Du allerdings neu auf dem Markt bist, ist Dein Vor- und Nachname allein nicht sehr aussagekräftig. Zu empfehlen ist eine Erweiterung, z. B. Steuerberater Max Mustermann, die mehr Aussagekraft zu den angebotenen Produkten bzw. der angebotenen Dienstleistung hat.
Obwohl man es bei einem Eigennamen nicht vermutet, es ist Vorsicht geboten, denn auch hier besteht die Gefahr, Markenrechte zu verletzen.
- BEKANNTE BEGRIFFE ODER WORTKOMBINATIONEN
Eine sehr beliebte Möglichkeit ist auch die Verwendung bereits bestehender Begriffe. Natürlich kannst Du mit dem Firmennamen so am besten transportieren, was Deine Firma macht. Der Begriff ist zudem bereits bekannt und daher leicht zu merken. Besonders kreativ und einzigartig ist der Name dann allerdings nicht.
Eine Möglichkeit, das Ganze noch etwas aufzupeppen, ist die Kombination mehrerer Begriffe, wie z. B. bei mymüsli oder Firefox. Auch eine Verfremdung eines oder mehrerer Wörter, also Wortneuschöpfungen, oder aber die Verwendung einer anderen Sprache sind hier denkbar. Ein wohl jedem bekanntes Beispiel dafür ist der Baumarkt Obi, was auf das französische Wort für „Hobby“ zurückzuführen ist.
- ABKÜRZUNGEN ERSCHAFFEN
Jeder kennt Firmen wie MAN, WMF oder BMW. Allerdings ist es schwierig, als neue Firma direkt eine Abkürzung durchzusetzen, da man sich nichts darunter vorstellen kann. Die heute großen Firmen musste lange daran arbeiten, die Abkürzungen zu etablieren und viel Budget in Werbung investieren. Natürlich steckt aber auch hinter diesen Abkürzungen ein bisschen mehr. Die Abkürzung MAN entstand beispielsweise aus dem Firmennamen “Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg”. Aus der „Württembergischen Metallwarenfabrik“ wurde WMF und BMW steht für “Bayrische Motorenwerke”. Überlege Dir gut, ob Du von vorn herein eine Abkürzung vergeben möchtest.
Allerdings solltest Du bei der Namensfindung dennoch von Anfang an darauf achten, wie man Deinen Firmennamen möglicherweise abkürzen könnte. Nicht immer kannst Du die Abkürzung selbst bestimmen, manchmal übernehmen diesen Job andere für Dich. Hierbei sollten sich keine ungeeigneten Buchstabenkombinationen ergeben.
Am elegantesten löst Du das Problem, indem Du zwar von Anfang an eine Abkürzung definierst, hinter der aber immer auch der ausgeschriebene Firmenname steht, z. B. MM Mustermann Motoren GmbH. Der Betrachter weiß dann, worum es geht, auf Dauer wird sich aber vermutlich die Abkürzung durchsetzen.
- FANTASIENAMEN ERFINDEN
Namen wie trivago oder Zalando lassen keinen Rückschluss auf die jeweilige Tätigkeit oder Branche der Firmen zu, dennoch sind die Namen bekannt. Das Erfolgsgeheimnis sind hier zwar einerseits die großen Werbekampagnen, aber auf jeden Fall auch die sehr einprägsamen, einzigartigen, gut klingenden und einfach auszusprechenden Fantasienamen.
Einen solchen Namen zu kreieren ist allerdings nicht ganz einfach. Manchmal kann man sich aber mit einer einfachen Methode behelfen. Beim Zusammensetzen einzelner Wortteile bekannter Wörter, oder dem eigenen Namen entsteht ein Fantasienamen. Ein gutes Beispiel dafür ist adidas, zusammengesetzt aus dem Vor- und Nachnamen des Gründers Adolf Dassler. Auch BayWa klingt zunächst abstrakt, ist aber zusammengesetzt aus „Bayrische Warenvermittlung“. Natürlich funktioniert das nicht immer so gut.
Die mühevolle Suche nach einem Fantasienamen kann sich aber lohnen, gerade weil dann vermutlich noch eine freie Domain verfügbar ist und noch keine Markenrechte bestehen.
Gründliche Recherche der Namensidee
Google ist bei der Recherche schon eine große Hilfe. Wenn die Suche nach dem Wunschnamen keine Treffer bringt, ist der Name vermutlich noch frei. Darüber hinaus solltest Du aber auch im Handelsregister und beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) Nachforschungen anstellen. Such Dir sich am besten einen Anwalt, der Dich bei der Namensfindung kompetent unterstützt. Gerade wer international tätig ist oder sein möchte, sollte noch weiter recherchieren.
Ganz wichtig ist natürlich auch, ob die entsprechende Domain noch frei ist. Ohne die passende Domain ist leider die beste Namensidee oft nutzlos. Vielleicht hast Du aber Glück und die Domain steht zum Verkauf.
Den Firmennamen schützen lassen
Wenn Du Deinen Firmennamen nun gefunden hast und die Recherche abgeschlossen ist, solltest Du Deinen Namen eintragen und als Marke schützen lassen. Dies ist über das Deutsche Patent- und Markenamt möglich. Die übliche Gebühr für eine Markenanmeldung beim DPMA beträgt ca. 300,- Euro, hinzu kommen Anwaltskosten. Der Schutz besteht zunächst für zehn Jahre und muss dann verlängert werden.
Fazit
Bedenke, dass Du den Firmennamen für sehr lange Zeit haben wirst. Eine Änderung des Namens hat sehr häufig schwerwiegende Folgen. Triff daher keine überstürzte Entscheidung, überlege es Dir gut und prüfe die oben angesprochenen Punkte.
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