In diesem Auftraggeber-Interview steht uns Jonah Herbst, die Autorin von „Vermisst in Berlin“ Rede und Antwort. Sie hat ihr Cover-Design auf designenlassen.de gefunden. Hier geht’s zu ihrem Projekt: Cover-Design für Kriminalroman gesucht.
Erzählen Sie uns doch etwas über sich:
Das für mich persönlich am Aufregendste momentan ist ganz klar meine Arbeit als Autorin, weil alles noch so neu ist und ich gerade dabei bin, mir meine Wege zu bahnen. Auch wenn ich erst jetzt, im Alter von 34 Jahren, mein erstes Buch veröffentliche, so war ich doch im Grunde schon immer Autorin 😉
Noch vor der Einschulung habe ich meine ersten – damals noch reich bebilderten – Geschichten geschrieben. Später wurden aus diesen, längere Erzählungen und schließlich auch Romane. Vielleicht hat es einfach seine Zeit und eine gewisse Reife gebraucht, bis aus den anfangs eher noch kindlich-naiven Ideen ein inhaltlich und auch technisch wirklich vorzeigbares Werk geworden ist 😉
Schreiben macht mir wirklich sehr viel Spaß! Ich liebe es, mir Welten, Geschichten und Menschen auszudenken, sie zum Leben zu erwecken und etwas noch nie Dagewesenes zu erschaffen. Was man allerdings auch berücksichtigen sollte: Das Schreiben und vor allem die Veröffentlichung eines Buches im Selbstverlag ist nicht nur ein Hobby, sondern bedeutet auch wirklich, wirklich viel Arbeit!
Hauptberuflich arbeite ich als Psychotherapeutin. Menschen über Monate, oft Jahre hinweg zu begleiten, ihnen Hilfestellung zu geben, zu sehen, wie sie verschiedenste Probleme bewältigen, psychische Erkrankungen überwinden, neue Chancen ergreifen, sich wieder ein lebenswertes Leben schaffen – das ist sehr erfüllend!
Zum Ausgleich treibe ich viel Sport. Ich gehe regelmäßig joggen, mache Krafttraining und übe mich in den Kampfkünsten. Ich fotografiere gerne, stricke, spiele Klavier, habe das Gärtnern für mich entdeckt und – ganz wichtig: verbringe möglichst viel Zeit mit meinem Mann und meinem bezaubernden vierjährigen Sohn!
Worum geht es in Ihrem aktuellen Buch und wie sind Sie auf die Geschichte dazu gekommen?
Ich persönlich betrachte mein Buch am liebsten als Krimi. Aber ganz so kann man das natürlich nicht stehen lassen – denn einige meiner Protagonisten sind Vampire. Eigentlich gehört mein Buch also auch ins Genre der Fantasy. Die Besonderheit – und der Grund, weswegen es sich eben nicht um einen klassischen Fantasy-Roman handelt – ist, dass „meine Vampire“ eben keine übernatürlichen Wesen mehr sind. Ich bin tatsächlich eher naturwissenschaftlich geprägt und bei aller Leidenschaft für Vampirromane hat mich doch immer ein wenig gestört, dass es die in den Büchern beschriebenen Wesen so in unserer Welt niemals hätte geben können. Jedenfalls hätte unsere Welt dazu schon sehr anders sein müssen 😉
Also habe ich mir überlegt, wie man Vampire möglichst „realistisch“ gestalten kann. In meinem Buch sind sie schlichtweg eine zweite Art von Mensch – lebendig, verletzlich und sterblich –, die sich im Laufe der Evolution parallel zu den Homo Sapiens entwickelt haben und in Symbiose mit den Menschen leben. Soll heißen: Sie trinken natürlich immer noch Blut. Und sie haben auch spezielle Fähigkeiten, sind zudem stärker, sehr viel widerstandsfähiger und auch attraktiver. All das versuche ich aber in einen für unsere Welt erklärbaren Kontext zu rücken, ohne den Vampiren dabei ihre Faszination zu nehmen. Das Miteinander von Mensch und Vampir birgt in meinem Roman viele Chancen, aber natürlich ist es auch von Spannungen und Konflikten geprägt, die ich im Buch aufgreife.
Das Buch handelt von der jungen Vampirfrau Silvana Liebich, die – von Beruf Polizistin – zusammen mit ihrem langjährigen Freund und Kollegen Mirco Greifenberg eine Bande von Vampiren aufzuspüren versucht, die mehrere Kinder entführt und getötet hat. Dabei aber wird Mirco von den Vampiren ermordet. Silvana steht nun vor der Herausforderung, ihre Trauer zu bewältigen sowie ihren Rachegefühlen zu widerstehen und sich auf den menschlichen Kollegen Jan Nehlsen einzulassen, der mit ihr zusammen den Fall weiter bearbeiten soll. Erschwert wird das ganze sichtlich durch dessen Angst vor Vampiren, aber auch durch das Fehlen jeglicher Hinweise oder Spuren. Silvana muss sich außerdem noch mit dem Vampir Tom Bachmann auseinandersetzen, der ihr das Revier streitig macht, und schließlich auch mit den kriminellen Vampiren, die ihr selbst und Jan sehr bald schon zur großen Gefahr werden.
Den Leser erwartet nicht nur ein spannender Kriminalfall, nicht nur ein Hauch Fantasy, sondern auch eine Geschichte um die tiefe Freundschaft zwischen Silvana und Mirco. Ich greife Ängste auf, Ausgrenzung und Unverständnis, die das Anderssein mit sich bringt, thematisiere aber auch das langsame Zusammenfinden von Mensch und Vampir. Die Liebe durfte natürlich auch nicht fehlen! Manchmal weiß ich gar nicht, in welches Genre ich mein Buch eigentlich einordnen soll 😉
Was genau haben Sie auf designenlassen.de ausgeschrieben und wieso haben Sie sich dazu entschieden, das Projekt als Designwettbewerb durchzuführen?
Als ich meinen Roman beendet und überarbeitet hatte, fehlte für die Veröffentlichung natürlich noch ein aussagekräftiges Cover – mit das Wichtigste eines Buches, wenn man in den Verkauf gehen möchte. Mir war also klar, dass ich nicht für mich allein an einem Bild herumbasteln, sondern dafür tatsächlich Profis beauftragen würde.
In den Weiten des Internets hat man, was das angeht, natürlich die Qual der Wahl. Da kam mir das Angebot von designenlassen.de ganz recht. Ein tolles Prinzip, dass man einen Wettbewerb ausschreibt, an dem sich alle Designer beteiligen können, die Interesse daran zeigen. Damit konnte ich sichergehen, dass die Beteiligten tatsächlich motiviert für genau mein Projekt waren, hatte einen Haufen Expertise gebündelt und konnte unter den vielen Vorschlägen genau das Design aussuchen, das am besten zu meinem Buch passt!
Die Möglichkeit hat man natürlich nicht, wenn man sich im Vorfeld auf einen Designer festlegt. Ich habe letztendlich einen Wettbewerb für ein Taschenbuch-Cover ausgeschrieben. Es war selbstverständlich, dass die Designerin mit dem Gewinner-Cover mir dann auch eine Datei für das eBook erstellt hat.
Was hat Ihnen besonders gut am Projektverlauf gefallen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Ich habe mich riesig gefreut, dass sich schon ganz kurz nach Einstellen des Wettbewerbs die erste Designerin gemeldet und mir ihren Vorschlag unterbreitet hat. Bereits während der ersten zwei Tage haben wir dann zusammen ein wirklich gutes Cover erarbeitet. In den darauffolgenden Tagen habe ich dann mit mehreren anderen Designern noch an deren Vorschlägen gearbeitet.
Ich war total begeistert von dem Engagement vieler Designer, die detailliert und sehr, sehr schnell auf meine Änderungswünsche eingegangen sind. Die Kommunikation über die Plattform funktionierte reibungslos. So sind in den insgesamt zehn Tagen Projektlaufzeit mehrere wirklich passende Buchcover entstanden.
Das waren wirklich zehn aufregende, aber tatsächlich auch anstrengende Tage. Ich war mehrmals täglich, oft stundenlang online, habe die Vorschläge und Überarbeitungen der Designer geprüft und ihnen Rückmeldung gegeben. Die Mühe hat sich aber ausgezahlt! Insgesamt habe ich circa 90 überarbeitete Designs erhalten und überprüft. Irgendwann schwirrte mir der Kopf… 😉 Das waren die Momente, wo die Designer und ich uns dann auch eine Pause gegönnt haben!
Das anschließende Voting hat mir schlussendlich noch einmal sehr bei der finalen Entscheidung geholfen. Ich hatte einige wirklich gute Vorschläge, und die Rückmeldung von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten zu erhalten, hat mir schon einmal einen ersten Eindruck davon vermittelt, wie die verschiedenen Cover bei der potentiellen Leserschaft ankommen.
Können Sie uns sagen, warum Sie sich für dieses Gewinnerdesign entschieden haben? Was war Ihnen dabei wichtig?
Das Cover hat meine Geschichte irgendwie sofort lebendig werden lassen. Das Motiv und die Stimmung, die damit vermittelt wird, passen einfach total gut zum Inhalt meines Buches. Es fühlt sich richtig an! Mir war auch wichtig, dass das Cover beim potentiellen Leser entsprechende Gefühle auslöst, etwas in ihm rührt, neugierig macht. Ich glaube, dass dieses Design das schaffen kann. Und letztendlich war mir sehr wichtig, dass das Cover professionell gestaltet ist und eine gewisse Qualität vermittelt. Wie gesagt – es ist eines der wesentlichen Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Buch gekauft wird oder nicht.
Haben Sie hilfreiche Tipps für andere Auftraggeber, die ein Projekt ausschreiben möchten?
Ganz wichtig ist natürlich das Briefing im Vorfeld! Dafür sollte man sich wirklich Zeit nehmen. Die Designer sollten wissen, um welche Art von Projekt es sich handelt, wer oder was dahinter steckt, welche Erwartungen die Auftraggeber haben, sofern sie selbst Ideen haben, welches Ziel mit dem Projekt erreicht werden soll und für welche Zielgruppe es gedacht ist. Dann sind oft die ersten Entwürfe sehr passend und es müssen nur noch kleine Veränderungen vorgenommen werden.
Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Designer konkret nachfragen, wenn ihnen noch einige Informationen fehlen.
Häufiges Feedback für die Designer ist natürlich von Vorteil. Viele Designer setzen die Vorschläge innerhalb sehr kurzer Zeit um. Wenn man dann am Ball bleibt, kann man die Projektlaufzeit optimal ausnutzen.
Wie geht es jetzt weiter für Sie? Was sind Ihre zukünftigen Pläne als Autor?
Insgesamt habe ich bestimmt zwei Jahre durchweg an diesem Buch gearbeitet. Die kreative Schreibphase war dabei der Teil, der mich am meisten erfüllt hat – und der vergleichsweise wenig Zeit erfordert hat. Da ich als Selbstverlegerin natürlich keinen Verlag hinter mir habe, der Korrektorat, Lektorat, Satz und Covergestaltung übernimmt, musste ich mich mit diesen Themen sehr ausführlich beschäftigen und habe mich viele Monate damit befasst, am Inhalt des Buches, am Ausdruck und schlichtweg auch an einer fehlerfreien Ausführung des Textes zu arbeiten. Das hat neben meinem hauptberuflichen Job, Kind, Mann, Haus, Hof und meinem Sport einiges an Energie gekostet. Eigentlich wollte ich erst einmal eine Verschnaufpause einlegen.
Mein Kopf war da allerdings anderer Meinung. Ich glaube, ich habe es nicht einmal eine Woche geschafft, Pause zu machen, dann begann ich mit der Planung des Nachfolgebuches. Ich habe mich noch einmal mehr mit verschiedenen Dramenmodellen befasst, dem Aufbau eines guten Romans, habe gelernt, wie Romanfiguren gestrickt sein sollten, wie gute Bücher technisch geschrieben werden und habe nun, denke ich, eine wirklich spannende neue Geschichte entwickelt, in der meine Protagonisten vom ersten Buch weiter agieren, vor neue Herausforderungen gestellt werden und ziemlich knifflige Probleme zu lösen haben. Einen Teil des Buches habe ich schon geschrieben. Gerade allerdings bin ich mit der Veröffentlichung, Vermarktung und der Werbung des ersten Buches ziemlich beschäftigt, hoffe aber, bald wieder in den kreativen Prozess einsteigen zu können. Dann können sich meine Leser hoffentlich schon nächstes Jahr auf das zweite Buch freuen!
Wir bedanken uns bei Jonah Herbst für das tolle Interview und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg! 🙂
Du bist auch auf der Suche nach einem kreativen Cover-Design?
Starte einen eigenen Designwettbewerb auf designenlassen.de und erhalte zahlreiche Vorschläge von unterschiedlichen Designern. Kein Risiko durch Preisgeld-zurück-Garantie.
Jetzt startenMehr erfahren