Das Interesse an veganen und vegetarischen Produkten ist in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass man regelrecht von einem Boom sprechen kann. Wo solch eine hohe Nachfrage an Fleischalternativen besteht, muss natürlich auch das Angebot der Unternehmen nachziehen. Das gilt nicht nur für fleischlose Lebensmittel, sondern auch für viele weitere Produkte, die tierfrei produziert werden sollen, wie zum Beispiel Kleidung, Waschmittel, Kosmetikprodukte und vieles mehr.
Die Erstellung eines Logos für vegane oder vegetarische Produkte ist daher sehr gefragt, Tendenz steigend. Aber was solltest Du wissen, bevor es an das Design Deines neuen veganen Logos gehen kann? Und welche Arten der Kennzeichnung sind für Dein Produkt erlaubt?
Welche veganen Siegel gibt es?
Zum Glück der veganen und vegetarischen Verbraucher werden entsprechende Produkte mit bestimmten Siegeln deklariert, die den Einkauf rein pflanzlicher Artikel erleichtern. Im deutschsprachigen Raum gibt es drei solcher Gütesiegel, auf die man sich verlassen kann und die dabei helfen sollen, dass man nicht jede Zutatenliste beim Einkaufen stundenlang studieren muss.
Die Veganblume
Dieses Label der britischen Vegan Society wurde 1944 gegründet und erfand sozusagen den Begriff „Vegan“. Darum wird der 01.11. als Jahrestag der Gründung seit 1994 als Weltvegantag gefeiert. Das Label der Vegan Society, die Veganblume, findet man größtenteils auf Lebensmitteln, Kosmetika und Kleidung und zertifiziert nur solche Produkte, die weder tierische Inhalts- und Hilfsstoffe enthalten, noch solche im Herstellungsprozess verwenden. Darüber hinaus dürfen für die Zutaten und das Produkt keine Tierversuche durchgeführt worden sein. Gentechnik ist nur insofern erlaubt, als dass es sich dabei um keine tierischen Stoffe handelt. Sollte der Hersteller außerdem auch nicht vegane Produkte herstellen, so müssen alle Maschinen gründlich gereinigt werden, damit es bei der veganen Herstellung keine „Verunreinigungen“ gibt.
Das V-Label
Das V-Label ist ein Gütesiegel, welches in zwei Varianten existiert: einmal für vegane und einmal für vegetarische Produkte. Ohne weitere Angabe am Label handelt es sich um ein vegetarisches Produkt. Bei veganen Artikeln findet man den Zusatz „vegan“ oder „100% pflanzlich“. Dies garantiert, dass keine Tierkörperbestandteile, wie zum Beispiel Gelatine in Säften, verarbeitet wurden. Auch Tierversuche wurden weder für das Produkt noch deren Bestandteile durchgeführt.
Anders als bei der Veganblume ist beim V-Label keine Gentechnik erlaubt.
Das Vegan-Label (Vegane Gesellschaft Deutschland e.V.)
Die 2010 ins Leben gerufene Vegane Gesellschaft gibt etwas strengere Kriterien vor, als die Veganblume und das V-Label. Bei Produkten, die dieses Qualitätssiegel tragen, muss auch die Verpackung vegan sein. Gentechnik ist nicht erlaubt. Die Herstellung der Produkte darf außerdem nur in Räumlichkeiten stattfinden, in denen rein vegane Lebensmittel produziert werden.
Dies sind die drei wichtigsten Siegel im deutschsprachigen Raum, wenn es um das Deklarieren von veganen/vegetarischen Produkten geht. Es ist allerdings Vorsicht geboten, denn viele Hersteller versehen ihre Artikel selbst mit eigenen Siegeln dieser Art, da sie bestimmte Bedingungen für den Erhalt eines echten Siegels nicht erfüllen, oder nicht in das Siegel investieren möchten.
Vegan Logo verwenden – welche Bedingungen müssen erfüllt werden, damit ein vegan/vegetarisches Siegel verwendet werden darf?
Damit ein Produkt ein vegan Gütesiegel erhalten kann, muss es also strenge Auflagen einhalten und je nach Siegel sehen diese Richtlinien minimal anders aus. Jedoch die Voraussetzungen für die erlaubte Benutzung eines Siegels sind klar und werden auch streng kontrolliert.
Für die Verwendung des V-Labels in der Gastronomie zum Beispiel werden unangemeldete Kontrollen in Restaurants mit Befragungen des Personals durchgeführt, welches unter Umständen geschult sein muss, damit es die Kunden bei Nachfragen korrekt informieren kann. Auch die täglich angebotenen Speisen müssen Bedingungen erfüllen und auf der Speisekarte mit dem Label deklariert sein.
Vegane Siegel (wie die Veganblume, das V-Label und das Vegan-Label) stimmen in vielen Kriterien überein, jedoch gibt es auch Unterschiede. Mithilfe dieser Checkliste werden diese deutlich.
Voraussetzungen für die Verwendung von veganen Gütesiegel:
- Veganblume:
✓ Keine tierischen Inhaltsstoffe
✓ Keine tierischen Hilfsstoffe
✓ Keine Tierversuche - V-Label:
✓ Keine tierischen Inhaltsstoffe
✓ Keine tierischen Hilfsstoffe
✓ Keine Tierversuche - Vegan-Label:
✓ Keine tierischen Inhaltsstoffe
✓ Keine tierischen Hilfsstoffe
✓ Keine Tierversuche
✓ Separate Räume für die Herstellung von veganen und vegetarischen Produkten
✓ Keine Gentechnik
✓ Verpackung muss vegan sein (z.B. frei von tierischem Kleber)
Veganes Design – hierauf kommt es an
Sieht man ein veganes oder vegetarisches Logo, dann sollte man es möglichst auch als solches erkennen.
Worauf solltest Du achten, damit Dir dies bei Deinem eigenen Logo-Design gelingt? Auf drei Designelemente solltest Du besonders achten: die Farben, die Formen und die Grafiken. Das Zusammenspiel dieser Bestandteile sollte möglichst harmonisch und passend gewählt sein, damit Dein Logo ein Erfolg wird.
Farben für vegane Logos
In der Farbpsychologie gibt es Farben, die wir bewusst aber auch unbewusst mit bestimmten Attributen und Emotionen assoziieren. Darum sollten Farben nicht unterschätzt und sehr sorgfältig gewählt werden, auch wenn die Lieblingsfarbe dabei manchmal auf der Strecke bleibt. Passend zum Thema „green logo“ liegen bestimmte Farben nahe, die die Eigenschaften einer solchen Marke ausgezeichnet unterstreichen.
- Grün: steht in der Farbpsychologie für Natur, Umweltbewusstsein, Harmonie, Gesundheit, Erneuerung und Ruhe. Durch die direkte Assoziation mit dem Begriff Bio ist diese Farbe gerne die erste Wahl, wenn es um das Thema „bewusste Ernährung“ geht. Dies sollte man sich am Besten zu Nutze machen, da Grün sehr aussagekräftig ist und das Vertrauen der Veganer weckt.
- Braun: assoziieren wir mit der Erde, mit Holz und allgemein mit der Natur. Darüber hinaus mit Ruhe, Tiefe, Seriosität und Nutzbarkeit.
- Gelb: strahlt Positivität aus und wird unter anderem mit der Sonne assoziiert, die natürlich eine entscheidende Rolle in der Natur einnimmt.
- Rot: ist eine Farbe die man oft in der Natur wiederfindet. Symbolisch steht Rot unter anderem für Lebenskraft, Stärke und Vitalität.
- Weiß: sollte trotzdem hier Erwähnung finden, auch wenn es gar keine Farbe ist, sondern die Abwesenheit aller Farben bedeutet, denn Weiss steht in der Farbpsychologie für Ehrlichkeit, Sauberkeit, Frieden und Unschuld. Weitere typische Attribute dazu sind: pur, sauber, steril und simpel. Gerade bei veganen Logos sind diese Eigenschaften teilweise sehr passend. Im Logo bewusst etwas Weissraum zu lassen ist daher gar keine schlechte Idee und schafft oft auch, dass ein Design nicht überladen wirkt.
Auch wenn mehr als eine Farbe für Dein neues Logo in Frage kommen kann, solltest Du nicht alle auf einmal verwenden. Entscheide Dich für mindestens eine und höchstens drei Farben, die in Deinem Design vorkommen sollen. Ein gutes Design muss nicht knallbunt sein, um aufzufallen und im Gedächtnis zu bleiben. Du hast natürlich auch die Möglichkeit, eine Farbe in verschiedenen Nuancen einzusetzen.
Formen für Dein veganes / vegetarisches Logo
In der Natur treten allerlei Formen auf. Von rund und kantig, bis symmetrisch oder asymmetrisch, ist alles in den verschiedensten Variationen zu finden. Denkt man aber an die Natur, besonders in Hinsicht auf die Ernährung, so assoziieren wir eher runde, organische Formen damit. Diese Formgebung hat etwas harmonisches und weiches, das wir eher mit gesunder Ernährung in Verbindung bringen, als scharfe, harte oder eckige Kanten.
Formen, die gerne in veganen Logos aufgegriffen werden, sind daher eher rund, geschwungen oder gar dünn (symbolisch für Zerbrechlichkeit, Stiel, Grashalm). Natürlich muss nicht alles komplett abgerundet sein, damit es als green logo durchgehen kann, Spitzen sind durchaus erlaubt, jedoch lieber in Maßen einzusetzen.
Bildelemente im veganen Design
Grafiken, die mit einer bewussten Ernährung in Verbindung gebracht werden, sind meistens typische Symbole der Natur. Dazu gehören Blätter, Blumen, Bäume, ganze Landschaften, Zutaten oder Tiere die symbolisch für eine bestimmte Eigenschaft stehen, wie zum Beispiel Stärke. Für die Gestaltung von Etiketten, Verpackungen, Flyern und sonstigen Werbemitteln findet man daher vorwiegend die oben genannten Designelemente. Sie kreieren ein „Zuhause“ für das Produkt und sollen den Kunden in eine Erlebniswelt mitnehmen, mit der er sich identifizieren kann. Die Bildelemente unterstreichen wofür die Marke steht und machen das Produkt darüber hinaus zum Hingucker.
Darf das „Vegan“-Siegel im Logo oder Design vorkommen?
Die Vorteile eines veganen Siegels für das Produkt-Marketing sind offensichtlich, durch es erkennen Verbraucher auf den ersten Blick, ob ein Produkt tierfrei ist oder nicht. Bevor Du diese Siegel allerdings in Dein Logo oder Deine Verpackung aufnimmst, solltest Du Dir ein paar Gedanken über die markenrechtlichen Aspekte machen.
Da die Veganblume, das V-Label und das Vegan-Label alle markenrechtlich geschützt sind, dürfen sie nur unter bestimmten Vorgaben verwendet werden. Hersteller können die Nutzungsrechte dieser Labels erwerben, wenn sie die gewünschten Anforderungen erfüllen. Meist sind diese Nutzungsrechte aber zeitlich begrenzt. Da es sich um eingetragene Marken handelt dürfen diese veganen Gütesiegel jedoch nicht im eigenen Logo-Design verarbeitet werden. Verstöße diesbezüglich und aller weiteren Bedingungen der Labels, werden in der Regel als Vertragsbruch angesehen.
Es spricht aber nichts dagegen, diese etablierten Labels als eine Quelle der Inspiration zu betrachten, wenn es um die Wünsche und Ideen des eigenen vegan Logos geht.
Zusammenfassung
Möchtest Du ein veganes Logo gestalten lassen, das Deine zukünftige Kundschaft optimal ansprechen soll, dann solltest Du Dich zunächst mit den bekannten Siegeln und deren Bedeutung vertraut machen und ein Gefühl für die Bildsprache in diesem Bereich bekommen. Werde Dir darüber klar, was Deinem Produkt die passende Identität geben könnte und gleichzeitig Deine Zielgruppe anspricht. Setze Dich mit den passenden Farben und Formen auseinander. So weißt Du bereits, wohin die Reise ungefähr gehen soll und kannst ein entsprechendes Briefing verfassen, das einem professionellen Designer die ideale Voraussetzung bietet, Dir Dein Wunschlogo zu gestalten.
Hast Du Anregungen zu diesem Beitrag oder eigene Erfahrungen mit einem veganen Logo gemacht? Schreibe einen Kommentar und lass es uns wissen!
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