Wie schafft man es ein gutes Logo zu entwerfen? Sollte es möglichst modern sein, um den neuesten Trends zu entsprechen? Lieber ganz abstrakt oder doch sehr plakativ, damit der Betrachter sofort und auf jeden Fall versteht, worum es sich bei dem Unternehmen handelt? Worauf sollte man alles achten? Die folgenden Kriterien sollen Dir dabei helfen, dass Dein neues Logo ein voller Erfolg wird.
1. Einprägsam
Stell Dir vor, Du gehst auf eine Party und bist schon ganz gespannt auf die Leute, die Du dort kennenlernen wirst. Der Gastgeber stellt Dich der Runde vor und im Laufe des Abends kommst Du mit jedem kurz ins Gespräch, um einen guten Eindruck zu machen. Es scheint zu gelingen, doch nach der Party reden zwar alle davon, wie episch sie war, nur an Dich kann sich keiner erinnern. Woran liegt das? Warst Du zu langweilig? Hast Du zu leise gesprochen? Oder wurdest Du vielleicht einfach übersehen, weil Dein Outfit das gleiche Muster hatte wie die Tapete? Mit Deinem Logo kann es Dir ganz genauso gehen, wenn es nicht einzigartig und wiedererkennbar ist. Nur steht hier mehr auf dem Spiel als Dein Ego – hier geht es um Deine Existenz und die Zukunft Deiner Firma. In Deinem Logo steckt Deine Identität und Reputation; lass also nicht zu, dass es in der Masse untergeht. Du führst ein Immobilienunternehmen? Vielleicht wäre es dann sinnvoll in der Bildmarke kein Dach zu verwenden, so wie das nämlich so gut wie Deine komplette Konkurrenz macht. Eventuell kannst Du Deinen Schwerpunkt mit einem ganz anderen Ansatz ausdrücken und schon auf den ersten Blick den Unterschied zwischen Dir und allen anderen klar machen und Dich von der Masse absetzen.
2. Auf das Wesentliche reduziert
Logos sind keine Fotos. Darum ist es nicht ihre Aufgabe, so detailgetreu wie möglich zu sein. Im Gegenteil sogar: Ein gutes Logo zeigt so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Deine Bildmarke sollte keine Abbildung Deines Produktes, inklusive Pictogramme Deiner Zielgruppe enthalten. Mit so einem Wimmelbild lässt es sich schlecht Marketing betreiben. Und wie funktioniert solch ein Design in klein, oder über dem Eingang Deines Firmensitzes? Kaum vorstellbar. Es ist völlig in Ordnung, wenn auf den ersten Blick nicht Deine ganze Unternehmensphilosophie beim Betrachter ankommt. Den meisten ist wahrscheinlich gar nicht klar, dass die Bildmarke von Nike den sehr vereinfachten Flügel der griechischen Siegesgöttin Nike darstellt. Nike bedeutet Sieg. Sieger tragen Nike. Ganz einfach. Weniger einfach wäre die gleiche Message mit einer detaillierten Abbildung der Siegesgöttin, die gerade über eine Ziellinie rennt. So abgedroschen es auch wieder klingen mag: weniger ist mehr. Weniger lässt sich leichter reproduzieren, vermarkten, merken und ist darüber hinaus auch noch zeitloser. Denn Grafiken altern, Symbole nicht.
3. Zeitlos
Eines der Kriterien, die man bei der Logo-Entwicklung im Hinterkopf behalten sollte, ist die Langlebigkeit. Es wäre eher unvorteilhaft, wenn man sich mit seiner Marke gerade erst etabliert hat und dann schon an ein Re-Design gehen muss. Dies könnte Deine Neukunden irritieren oder sogar ganz abschrecken. Design ist geprägt von Trends. Irgendwas ist immer gerade in oder out. Damit Dein Logo nicht solch einem Trend zum Opfer fällt, sollte es sich möglichst wenig daran bedienen. Natürlich geht das nicht vollkommen, aber doch bis zu einem gewissen Grad.
4. Metaphorisch, statt plakativ
Ein klares Logo-Design bedeutet nicht automatisch, dass die Bildmarke grafisch exakt das zeigen muss, was das Unternehmen leistet. Eine Bank, die beispielsweise Geldsäcke im Logo verwendet, wäre wenig seriös und wenn eine Bank etwas sein sollte, dann doch seriös. Was bringt es also, wenn alle auf einen Blick wissen worum es geht, aber keiner etwas damit zu tun haben möchte? Wer also ein gutes Logo entwerfen will, sollte nicht zu plakativ denken. Eine Bildmarke ist keine Bildergeschichte. Ein gutes Logo dagegen erzählt tatsächlich eine Geschichte, aber auf eine ganz andere Weise: metaphorisch und simpel.
5. Klar
Je deutlicher das Logo, desto verständlicher wird es dem Betrachter. Muss man sich viel Mühe geben, ein Logo zu erkennen, dann besteht das Problem, dass sich die Meisten diese Mühe vielleicht gar nicht machen wollen. Ein Logo muss vielleicht nicht sofort, aber doch allmählich Sinn ergeben und auf jeden Fall auch lesbar sein. Eine asiatisch angehauchte Schriftart passt zum Beispiel nicht zu einem deutschen Obsthändler, der regionale Produkte anbietet. Es ergibt einfach keinen Sinn und wird auch den Betrachter verwirrt zurücklassen. Je klarer das Design, desto ansprechender ist es.
6. Überall reproduzierbar
Wie reproduzierbar Dein Logo ist, war wahrscheinlich noch nie so wichtig wie heute, wo es auf so vielen Kanälen wie möglich funktionieren muss. Nicht nur auf dem Produkt selbst, sondern auch in der E-Mail-Signatur, über den Firmenwagenaufdruck, bis hin zur optimalen Darstellung auf dem Mobiltelefon. Welche Ansprüche müssen an ein Logo gestellt werden, damit die Darstellung auf allen Kanälen hinhaut?
Vektor vs. Pixel
Ein professionell entwickeltes Logo ist vektorbasiert und somit absolut verlustfrei skalierbar. Grund dafür sind die Vektoren, die sich aus bestimmten Parametern definieren und sich in jeder Größe gestochen scharf wiedergeben lassen. Ganz im Gegensatz zu einer Rastergrafik, bei der jeder Bildpunkt einzeln definiert ist und somit ab einer bestimmten Größe nicht mehr scharf wahrgenommen wird. Dein Logo sollte daher unbedingt vektorbasiert sein. Alle weiteren Dateiformate lassen sich aus dieser Ursprungsdatei dann problemlos exportieren.
Print vs. Web
Die Bildschirmansicht setzt sich aus drei Farben zusammen (RGB). Beim Print dagegen wird in der Regel vierfarbig gedruckt (CMYK), weshalb es auch wichtig ist, das Logo in beiden Varianten vorliegen zu haben. Beim Druck in CMYK kann es leichte Unterschiede zwischen dem einen und dem nächsten Druckergebnis geben. Wer großen Wert auf ein möglichst genaues Resultat legt, hat die Möglichkeit sich an zwei weiteren Farbpaletten zu bedienen: RAL und Pantone. Bei beiden handelt es sich um Sonderfarben, die exakt definiert sind. Die Druckergebnisse sind dadurch genauer, allerdings auch etwas kostspieliger.
Graustufen
Optimalerweise sollte Dein Logo auch in Schwarz-Weiß funktionieren, damit es zum Beispiel auch auf einem Fax oder als Stempel zur Geltung kommt. Normalerweise ist die Umwandlung des Logos in Graustufen nur ein Mausklick entfernt. Manchmal jedoch geht dadurch der komplette Kontrast im Design verloren, weshalb am besten eine ordentliche Version des Logos in Graustufen vorliegen sollte, falls geplant ist, das Logo entsprechend einzusetzen.
Responsive
Ein weiterer Aspekt, der heutzutage beim Entwerfen eines Logos berücksichtigt werden muss, ist dass Dein Design genauso erkennbar auf dem Handydisplay zu sehen sein sollte wie auf dem Desktop-Bildschirm. Die Regel ist nicht: je kleiner der Bildschirm, desto kleiner das Logo. In den meisten Fällen würde das bedeuten, dass man das Logo dann nicht mehr erkennt oder man die Bildmarke nicht mehr lesen kann. Daher ist es praktisch, immer mehr Details des Logos zu eliminieren, um Platz zu sparen. Bei einer kleinen Ansicht lohnt es sich zum Beispiel, den Slogan ganz weg zu lassen. In der kleinsten Darstellung des Logos kann auch nur die Bildmarke oder ein Teil der Wortmarke zu sehen sein. Firmen wie Walt Disney, Heineken oder Guinness haben dies ganz gut gelöst.
7. Das Unternehmen repräsentieren
Es ist schön, wenn man als Firmengründer auf moderne Designs mit tollen Effekten, Spiegelungen und Neon-Verläufen setzt, aber passt dies auch zum eigenen Logo-Design, wenn es sich zum Beispiel um ein Antiquitätengeschäft handelt? Das Logo muss das Unternehmen repräsentieren, dementsprechend sollte es auch entworfen werden.
8. Hidden Meanings
Ein gutes Logo ist auch Liebe auf den zweiten Blick. Manche Logos haben versteckte Botschaften, die auf den ersten Blick nicht auffallen, sondern erst, wenn man einmal genauer hinsieht. Manchmal sogar, wenn man erst etwas mehr über das Unternehmen erfährt, wie zum Beispiel bei Apple. Die Bildmarke besteht nicht aus einem Apfel, weil Steve Jobs gerne Äpfel aß, sondern um auf Newton an zu spielen, der unter dem Apfelbaum saß und durch den herunterfallenden Apfel die Gravitation entdeckte. Der Apfel symbolisiert die Entdeckung von einer weltbewegenden Neuheit. So bestand auch die erste Bildmarke von Apple aus einer ziemlich komplexen Grafik, die Newton unter dem Apfelbaum dar stellte. Ganz nach den Regeln eines guten Logos, wurde diese Bildmarke aber immer weiter vereinfacht und ist heute, so wie sie die meisten kennen, ein simpler Apfel. Es gibt noch weitere namhafte Firmen, bei denen das ähnlich ist. Das Logo von Amazon symbolisiert mit dem gelben Pfeil nicht nur das Zustellen der Produkte, sondern stellt gleichzeitig ein Lächeln dar, repräsentativ für die Kundenzufriedenheit von A bis Z.
Fazit
Willst Du ein gutes Logo entwerfen, dann solltest Du darauf achten, dass es verständlich, reproduzierbar, einzigartig und nicht zu komplex wird. Denke an die erfolgreichsten Unternehmen, die Du kennst: Facebook, SONY oder VW. Ihre Logos berücksichtigen all die wichtigen Kriterien, die ein gutes Design ausmachen.
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[…] blauen Tomaten verkauft, ist auf den ersten Blick nicht klar, aber der Zielgruppe dennoch bewusst. Ein klares und logisches Design ist trotzdem äußerst empfehlenswert. Der Betrachter sollte im besten Fall mit so wenig wie nötig und so viel wie möglich anfangen […]