Während Webdesign und Programmierung zueinander gehören, wie der linke Schuh zum rechten, kommen diese beiden Bestandteile oft nicht aus ein und derselben Feder. Manch einer kann wunderbar Webseiten designen, während ein anderer wenig Sinn für Ästhetik, aber dafür umso mehr für Code hat.
Natürlich gibt es auch Multitalente, die beides beherrschen, jedoch ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass einer für das Design zuständig ist und ein anderer für die Programmierung. Klar sollte darum sein, dass man mit dem Design nicht die Programmierung inklusive bekommt und umgekehrt. Nach der Erstellung der Webseite ist also vor der Erstellung der Webseite. Denn wenn das Design steht, muss anschließend noch alles so umgesetzt werden, damit man online die Webseite genauso sehen und bedienen kann, wie man es sich wünscht.
Steht das Webdesign im ersten Schritt schon einmal, so musst Du Dir spätestens jetzt die Frage stellen, welche Art von Website sich denn für Deinen neuen Webauftritt eignet.
Programmiersprachen und Softwarelösungen gibt es allerdings wie Sand am Meer und über jede lässt sich ein eigenes Buch verfassen. Um hier also einen Überblick zu bekommen, werde ich hauptsächlich auf HTML und Content-Management-Systeme eingehen und deren Vor- und Nachteile kurz erläutern.
HTML und CMS – worin liegt der Unterschied?
HTML (Hypertext Markup Language) und CSS (Cascading Style Sheets) sind die Grundpfeiler einer Webseite und ergeben gemeinsam ein tolles Team. Während in HTML der strukturelle Aufbau und Inhalt einer Webseite definiert wird, kümmert CSS sich um das Auftreten der Seitenelemente bezüglich Form, Farbe und Verhalten. Gemeinsam programmiert man in HTML + CSS Struktur und Layout einer Webseite.
Da ein HTML-Dokument zunächst einmal nur statisch ist, muss man auf weitere Programmiersprachen zurückgreifen, um dynamische Webseiten erstellen zu können. Zu den am weitesten verbreiteten zählen zum Beispiel JavaScript und PHP. Mit Hilfe dieser Programmiersprachen können Struktur und Inhalt dynamisch erstellt oder sogar während des Seitenbesuchs angepasst werden. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Softwarelösungen, zum Beispiel Content-Management-Systeme oder kurz: CMS. Beispiele bekannter CMS-Softwares sind: Joomla, Typo3, Drupal und natürlich WordPress.
Der Hauptzweck eines CMS ist es, alle Inhalte strukturiert abzuspeichern, um sie anzeigen und verwalten zu können. Da es sich bei Content-Management-Systemen praktisch um fertige Lösungen handelt, spart man hier Kosten in der Entwicklung, d.h. es muss nicht jede Funktion frisch programmiert werden. Außerdem kann der Webseiteninhaber seine Homepage ohne große Vorkenntnisse selbst verwalten und dies von jedem Computer aus tun, da die Änderungen online erfolgen. Der Adminbereich, über den dies gemeistert wird, ist auch für Anfänger leicht bedienbar.
Kosten und Kenntnisse
Es ist schwer, pauschal zu sagen, welche Art von Website günstiger oder teurer ist. Dies hängt auch immer vom Projekt ab. Allerdings ist bei Kleinstprojekten HTML meistens günstiger. Grundsätzlich gilt aber: je komplexer eine Website, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, mit einem CMS günstiger dran zu sein.
Tante Ernas Webvisitenkarte (statische Website) ist nicht mit einem Onlineshop (dynamische Website) vergleichbar. Bei einer statischen Website wird jede Seite einzeln programmiert. Bei einer dynamischen Website muss zuerst das CMS installiert und eingerichtet und anschließend noch das Webdesign eingebaut werden.
Möchte man an einer statischen Website etwas am Inhalt ändern, so muss dies direkt im Code geschehen und bedarf daher HTML-Kenntnisse. Bei einer dynamischen Seite werden diese Änderungen über WYSIWYG-Editor eingegeben, was einer Schreibprogramm ähnlichen Oberfläche gleichkommt und auch für Laien verständlich ist. Darin gibt man seine Texte ein und lädt Bilder, Dokumente oder Videos hoch.
WYSIWYG steht für „ What You See Is What You Get“ und bezieht sich darauf, dass man beim Ändern oder Erstellen von Inhalten eine Vorschau auf das Ergebnis hat. Dies ist ziemlich praktisch und vor allem sehr benutzerfreundlich. Durch die einfache Bedienbarkeit eines WYSIWYG-Editors, kann man selbst kleine oder größere Änderungen vornehmen, ohne diese in Auftrag geben zu müssen. Dabei spart man sowohl Zeit, als auch Geld.
Wartung und Pflege
Eine in HTML erstellte Website benötigt praktischerweise keine Wartung, wohingegen in eine Website, die mit einem CMS, wie beispielsweise Joomla oder WordPress erstellt wurde, regelmäßig Updates eingepflegt werden müssen. Hinzu kommen hier noch Sicherheits-Updates, die unbedingt in kürzester Zeit erfolgen müssen. Die meisten Content-Management-Systeme bieten aber die Möglichkeit, zeitnah und automatisch über Updates informiert zu werden.
Wer auch immer letztendlich für die Wartung der Website zuständig sein wird, sollte vor allem zuverlässig sein und langfristig ausgewählt werden, denn jeder Programmierer, der zu einem späteren Zeitpunkt neu zum Projekt hinzukommt, muss sich immer erst in das System einarbeiten. Die Wartung einer Website ist also bei einem CMS ein weiterer Kostenpunkt, den man berücksichtigen muss.
Was muss beim Designen einer Webseite beachtet werden?
Beim Gestalten einer Webseite muss darauf geachtet werden, dass das Design nicht nur auf dem Computerbildschirm, sondern auch auf diversen weiteren Displaygrößen (zum Beispiel Smartphone, Tablet, Fernseher) gut aussieht. Um dies zu ermöglichen, muss man schon bei der Gestaltung ansetzen, indem man hier verschiedene Layouts erstellt, in denen unterschiedliche Breakpoints berücksichtigt werden. Das sind im CSS hinterlegte Regeln, die definieren, wie die Seite auf unterschiedlichen Geräten angezeigt wird.
So ist zum Beispiel beim Aufrufen einer Webseite mit dem iPad klar, dass die Webseitengröße passend zum Tabletformat angezeigt wird und nicht im Mobil- oder Desktopformat. Und diese verschiedenen Formate, mit angepasstem Inhalt, müssen eben auch gestaltet werden.
Außerdem ist es sinnvoll bereits bei der Gestaltung Webfonts zu verwenden, die später im CSS einfach eingebunden werden können. Es gibt eine Menge weboptimierter Schriftarten, an denen man sich bedienen kann. Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten, da wie bei Stockmaterial auch, die jeweilige Lizenz zu beachten ist. Diese kann von Schriftschnitt zu Schriftschnitt unterschiedlich sein.
Fazit
Wenn eine Website nur wenige oder sehr spezielle Funktionen hat, dann ist man mit einer individuell von Profis programmierten Softwarelösung besser bedient. Für welche Art von Website – ob statisch oder dynamisch – man sich letztendlich entscheidet, ist eine Frage der Komplexität. Man sollte aber unbedingt eine wählen, die den eigenen Ansprüchen am meisten nutzt. Um dies zu wissen, muss klar sein, wohin die Reise geht, wenn die neue Onlinepräsenz ins Auge gefasst wird.