In Deutschland ist der Begriff „Designer“, wenn er ohne den Zusatz Diplom verwendet wird, nicht geschützt. Prinzipiell kann sich also jeder Designer nennen, der auf irgendeine Weise Produkte oder Konzepte erstellt, für die er seine Fantasie und Kreativität nutzt. Damit steht die Berufsbezeichnung „Designer“ ungefähr auf einer Ebene mit dem „Manager“ oder dem „Texter“. Auch dieser Begriff ist nicht geschützt und theoretisch kannst Du beruflich Manager für alles sein. Vor allem Selbständige können sich bei ihren Berufsbezeichnungen in Kombination mit dem Begriff Designer richtig austoben. Vom Buchstabendesigner über den Lichtdesigner über den Buchrückenbuchstabenabstandsdesigner ist alles möglich.
Vom Künstler unterscheidet sich der Designer vermutlich dadurch, dass er Dinge für einen praktischen Nutzen kreiert und dabei keinen künstlerischen, sondern mehrheitlich einen pragmatischen Sinn erfüllt. Ein bekanntes Zitat „Design ist Kunst, die sich nützlich macht“ bringt es auf den Punkt. Aber diese Diskussion würde sicherlich zu weit führen und diesen Beitrag sprengen…
Aber nun zurück zur eigentlichen Frage: Wie wird man denn nun Designer?
Man fängt einfach damit an
Das Schöne am Designerberuf besteht darin, dass Interessierte einfach damit anfangen können. Viele erfolgreiche Webdesigner haben früher erste Designversuche mit ihrem C64 gestartet. Manche Modedesigner haben schon in der Schulzeit eigene Mode entworfen und zuhause, sowie für Freunde geschneidert. Grafikdesigner haben vielleicht schon für die Firma vom Nachbarn ein spannendes Logo entworfen, ohne dass sie jemals eine Ausbildung angestrebt haben, geschweige denn, dass sie eine entsprechende Ausbildung nutzen konnten.
Natürlich kannst Du auch hier auf designenlassen.de erste Erfahrungen sammeln und Deine Designerkarriere starten.
Man sammelt Erfahrung
Gutes Design ist sicherlich keine Eintagsfliege. Sicherlich gibt es geniale Entwürfe, die später kaum mehr verändert wurden. Doch in der Regel ist Design ein Prozess, der viel Arbeit und Durchhaltevermögen erfordert. Dabei spielt Erfahrung eine sehr große Rolle. Diese Erfahrung sammelt jeder zukünftige Designer nur dadurch, dass er am besten täglich an Entwürfen arbeitet. Wer möchte, kann somit ganz ohne Praktika oder Ausbildung als Designer starten. In diesem Fall gilt: So lange es eine Nachfrage gibt, scheint das, was du tust, zu funktionieren.
Man startet Praktika
In gebündelter und strukturierter Form sammeln Designer ihre Erfahrung mit Hilfe von Praktika in Agenturen. Webdesigner können zum Beispiel in Werbeagenturen anheuern und dabei sehr viel von anderen lernen, während Modedesigner schon erste Versuche bei einem Schneider in der Nähe wagen können. Grundsätzlich gibt es an dieser Stelle keine einheitliche Vorgehensweise. Hier sollte jeder seinen eigenen Weg finden. Agenturen haben meist den Vorteil, dass viele Arbeitsschritte schon fast standardisiert ablaufen und künftige Designer neben der kreativen Arbeit auch die Zusammenarbeit mit Kunden und Auftraggebern kennen lernen. Denn neben der eigenen Fantasie und Vorstellungskraftm, spielen im Berufsalltag Kundenwünsche meist eine zentralere Rolle.
Wie finde ich Praktika?
Wer nach einem Praktikum im Bereich Grafikdesign oder einer anderen Designrichtung sucht, kann zunächst in seiner eigenen Stadt nach Agenturen suchen und eine Initiativbewerbung schreiben. Hast Du schon mehr Erfahrung gesammelt, wirst Du vermutlich auch schneller einen Praktikumsplatz erhalten. Wichtig ist, dass Du Deine bisherige Arbeit in Form von Arbeitsproben oder Referenzen belegen kannst.
Im Netz gibt es einige Praktikumsbörsen die für Dich interessant sein könnten:
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- dasauge: Die Stellenbörse für Kreative kannst Du problemlos nach Praktika sortieren https://dasauge.de/jobs/stellenangebote/
- meinpraktikum.de: Dieses Portal ist allgemein für die Suche nach Praktika geeignet https://www.meinpraktikum.de/
- designszeneberlin.de: Berlin ist zwar ein hart umkämpfter Markt, bietet aber viele verschiedene Arbeitsmöglichkeiten für Designer, darunter auch Praktika http://www.designszeneberlin.de/
Über diese drei Portale hinaus findest Du in diversen Jobsuchmaschinen ebenfalls Angebote für Praktika. Hier können wir Dir Google als besten Freund empfehlen ☺
Ausbildungsmöglichkeiten für Designer
- Designerausbildung
Wer unabhängig von selbst initiierten Praktika, Interesse an einer Ausbildung hat, kann schon in der Schulzeit erste Weichen stellen. Mit der mittleren Reife können Interessierte eine Ausbildung als Grafikdesigner starten, die an Berufsfachschulen, Berufskollegs oder privaten Schulträgern absolviert werden kann.
Hier ist zu beachten, dass es kein Gehalt gibt, weil es sich um eine schulische Ausbildung handelt. Allerdings sind Praktika innerhalb der Ausbildung Pflicht, wodurch man gleichzeitig ein wenig Berufspraxis sammeln kann. Nach der Ausbildung darf man sich „staatlich geprüfter*e Designer*in“ nennen.
- Designstudium
Wenn Du Design studieren möchtest, solltest Du zunächst Deine Fachrichtung kennen bzw. Dir genau überlegen, wo Du Deinen Schwerpunkt setzen möchtest. In Deutschland hast Du dann die Wahl Design an einer Fachhochschule, eine Universität oder einer Akademie zu studieren. Neben dem Bachelor-Abschluss gibt es auch Studiengänge mit der Möglichkeit, einen Master zu machen.
Es wäre müßig, hier alle Fachrichtungen oder Studienmöglichkeiten genau aufzulisten, denn in den letzten Jahren scheint die Anzahl hier nahezu explodiert zu sein. Ebenso können wir an dieser Stelle keine genaue Empfehlung dazu abgeben, welche Uni, welche FH oder welche Akademie man besuchen sollte, wenn man Kommunikationsdesign, Webdesign, Grafikdesign etc. studieren möchte.
Unser Tipp: Schau Dir vor dem Unistart am besten die eine oder andere Hochschule einmal an. Informiere Dich auf deren Homepages. Im besten Fall kennst Du vielleicht schon jemanden, der ein Designstudium gestartet hat und kannst diesen ausquetschen.
Hier kommen ein paar Tipps für Deine Suche:
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- Eine solide Suche nach Studiengängen für Kommunikations-/Medien-/Grafikdesign findest Du hier: https://www.medien-studieren.net/medien-studiengaenge/medien-grafik-kommunikationsdesign/
- Da Du an den meisten Volluniversitäten auch immer „etwas mit Design“ studieren kannst, hast Du mit dieser Liste schon einen Anhaltspunkt mit Universitäten in Deutschland: https://www.hochschulkompass.de/hochschulen/download.html
Ganz gleich, welchen Weg Du schließlich einschlägst, wir wünschen Dir viel Erfolg und vor allem viel Freude mit Deinem Beruf als Designer! Denn schließlich ist Spaß an der Arbeit eine wichtige Triebfeder für Kreativität, oder nicht?